Kulinarisches Erbe Bayern e.V.

Länderübergreifender Lehrlingswettbewerb

„So schmeckt die Rhön“

Auf reges Interesse der Medien stieß das Treiben in der Lehrküche der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen. Das, was die jungen Leute boten, war allemal eine Berichterstattung wert.

Wie schmeckt Heimat? Diese Frage stand im Mittelpunkt des diesjährigen länderübergreifenden Lehrlingswettbewerbs für die Berufe Köchin/Koch und Hotel-/Restaurantfach, der Mitte März in Bad Kissingen ausgetragen wurde. Heimat war in diesem Fall die Rhön. Es war die siebte Austragung ihrer Art, organisiert von der Rhön GmbH, die seit 2017 als Nachfolger der „Dachmarke Rhön“ fungiert. Das Kulinarische Erbe Bayern e.V. war als ideeller Förderer sowohl von der Idee als auch von der Umsetzung begeistert. Für KEB-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Filter hat sich der Weg von München her gelohnt: „Es stimmt hoffnungsfroh, wenn man sieht, mit welcher Kreativität die jungen Leute aus dem vorgegebenen Warenkorb ein komplettes Menü zusammenstellen und dann mit großer Begeisterung ihre Ideen in die Tat umsetzen. Da spürt man die Verbundenheit mit der Heimat. Den Initiatoren dieses Wettbewerbs sei gedankt, dass sie damit dem kulinarischen Erbe eine zeitgemäße Plattform bieten und damit die Tradition heimatlicher Küche bewahren.“

Sieben Burschen und zwei Mädels aus den drei Rhön-Ländern Bayern (Unterfranken), Hessen und Thüringen zeigten, was Koch-Azubis im zweiten Lehrjahr schon drauf haben. Das Niveau war hoch – um so schwerer war es für die Jury, die Sieger zu ermitteln. Doch am Ende setzte sich Sarah Erdmann, Kochlehrling in der „Klinik Heiligenfeld“ in Bad Kissingen mit ihrem Menü aus Roulade vom Rhöner Huhn auf Selleriepüree, Rote Beete und Apfel-Meerrettich-Dressing, Gulasch vom Rhön-Lamm mit Rahmwirsing und gebratenen Kartoffelplätzchen sowie hausgemachten Ofenschlupfer, Eispyramide und Holunder-Rahm-Schnitte im vierstündigen Wettstreit relativ klar an die Spitze. Den Publikumspreis gewann Stefan Szabo vom Hotel & Restaurant Kunrmann`s in Bad Bocklet. Er überzeugte die geladenen Ehrengäste mit Rhöner Döschle Saibling auf Wirsing, Radieschen, Birne und Feldsalat, Schweinsbäckchen mit Karotte, Blumenkohl, Brokoli, Kartoffel und Honigjus sowie als Nachtisch „Öpfelstrudel ma anersch“ vom Boskop.

In der Kategorie Service siegte Melissa Edelbluth, die im „bankett sinnreich“ in Fulda zur Restaurant-Fachfrau ausgebildet wird. Auch hier gab es einen Publikumspreis, der an Janine Wagner vom „Kurhaus am Burgsee“ Bad Salzungen ging.

Regionale Küche darf gern etwas deftiger und bodenständiger sein. So fanden sich in den Menükarten unter anderem „Rhöner Brotzeit“ mit Schwartenmagenterrine, Bauernbrotsalat mit Senfdressing und Apfel-Gurken-Häckerle oder auch Rhöner Brotsalat mit Frischkäse und Kräuter-Nocken auf Rote Beete sowie gebratene Rinderleber mit Kartoffelribser oder Lammkarree mit Pflaumensauce und Mangold oder gespickter Rinderbraten von der Semmerrolle mit Kartoffel-Gratin. Insgesamt bot sich den Gästen ein unverwechselbarer kulinarischer Genuss, der nicht nur die Schätze der Heimat präsentierte, sondern auch jungen Menschen eine berufliche Perspektive in der Rhön aufzeigte.


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